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Arendsee

das Gewässer…

Der Arendsee unterscheidet sich in seiner Entstehungsgeschichte von der Mehrzahl der Naturseen des norddeutschen Tieflandes, die vorwiegend eiszeitlichen bzw. periglazialen Ursprungs sind. Er liegt direkt über einem Salzstock. Tiefes Grundwasser sorgte für die Ablaugung des Salzes (Subrosion), was nachfolgend zu mehreren Einbrüchen des Deckgebirges des Salzstockes führte. Zuletzt geschah dies noch in historischer Zeit, nachweislich in den Jahren 822 und 1685. Das Gewässer ist somit als wassergefüllter Erdfall („Seefall“) bzw. Einsturzdoline, Subrosionssee oder auch Einbruchsee einzuordnen (vergleiche beispielsweise: Rudower See) und gilt dabei neben dem Zwischenahner Meer als größtes seiner Art in Norddeutschland. Beim vorläufig letzten Einsturz im Jahr 1685 versank die Mühle des Ortes im Wasser[6] und die Fläche des Sees soll sich schlagartig um 20 Hektar vergrößert haben. Nach dem betroffenen Müller Arend wurden See und Ort umbenannt, so behauptet es eine Sage. Allerdings gab es den Namen Arendsee bereits weit früher, er wurde schon als Arnseo in den Annalen des Fränkischen Reiches in Zusammenhang mit dem Einbruch im Jahr 822 erwähnt Arendsee, die Heimat von Gustav Nagel Nagel pachtete im Sommer 1903 zunächst unweit der Gärtnerei Pengel zwei Morgen Sandland, um dort ein Kneippbad einzurichten. Umgeben von einem Bretterzaun entstanden so ein Sonnen- und Brausebad, eine Liegewiese, eine Holzbaracke, mehrere Zelte, ein Taubenschlag, ein Reck und mehrere Schaukeln. In einem der Zelte stand ein Billardtisch. Es kam häufig zu Auseinandersetzungen mit der örtlichen Bevölkerung, die Nagel wegen einer als unmoralisch kritisierten Lebensweise anzeigte. Mehrmals kam es zu Zerstörungen der Anlagen. 1907 verließ Nagel den Arendsee und siedelte sich in Mardorf am Steinhuder Meer an. 1910 kehrte er jedoch nach Arendsee zurück und kaufte das später nach ihm benannte Areal, das er selbst paradisgarten oder garten eden nannte. Als Erstes errichtete der Künstler ein sogenanntes Seemannsgrab. Es war von einem Zaun aus Birkenstämmen umgeben und bestand aus Kreuz, Herz und Anker als Symbole für Glaube, Liebe und Hoffnung. Am 10. Juli 1910 fand auf dem Seegrundstück eine Einweihungsfeier statt. Nagel errichtete ein Harmoniumhaus, in dem das Harmonium gespielt wurde. Ein weiteres Gebäude dicht am Seeufer war das Schwanenhäuschen. Der um 1920 beendete Seetempel ruhte auf sieben Phallussäulen. Die Fenster waren mit unterschiedlich gefärbten Gläsern verglast. Die Eintritt zahlenden Besucher sollten von hier aus den Seeblick in verschiedenen Farben genießen können. Unter dem Tempel befand sich die Tempelgrotte. Gebaut war sie aus Beton, Schlacke, Muschelkalk und Felsbrocken. Rechts in der Grotte befand sich eine Darstellung des Kopfes von Otto von Bismarck. Darüber befand sich die Inschrift fürchtet got. Links war das ewige Feuer mit roten gezackten, von Holzkohlestücken umgebenen Blechstreifen dargestellt. Darüber waren mehrere Engelsköpfe angebracht, darunter stand die Inschrift sei deutsch. 1929 begann Nagel mit dem Bau seiner „Kurhalle“. Nach einem behördlicherseits zunächst verhängten Baustopp wandten sich Anwohner an die Verwaltung und forderten die sofortige Genehmigung und baldige Fertigstellung der Halle. In dem von 115 Arendseer Bürgern unterzeichnetem Brief wurden die positiven Auswirkungen der Aktivitäten Nagels auf die Stadt und den Fremdenverkehr angeführt. Tatsächlich erfolgte die Einweihung dann zu Weihnachten 1930. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Anlage 1935 erstmals von den Behörden geschlossen. Nagel erhielt ein Redeverbot und wurde von der Gestapo überwacht. 1942 wurden seine Bauten, der Garten und die dort aufgestellten Plastiken wiederholt von HJ-Marineschülern zerstört. Er selbst wurde ab Juli 1943 als „Schutzhäftling“ im KZ Dachau gefangen gehalten und 1944 in der Nervenheilanstalt Uchtspringe untergebracht. Er überlebte die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und hielt sich ab Mai 1945 wieder auf dem Seegrundstück auf. Seinen Garten richtete er wieder her und fiel auch wieder durch politische Äußerungen auf. 1950 wurde er daraufhin erneut in die Nervenheilanstalt eingewiesen, die er trotz seiner Bemühungen nicht mehr verlassen durfte. Dort verstarb er 1952. Quelle: Wikipedia                                      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gustaf-nagel-Areal 

Die Perle der Altmark

Der Arendsee wird vor allem touristisch genutzt. Er dient als Badegewässer für Feriengäste und Tagesurlauber. Besonders zur Zeit der DDR war der Arendsee als Ersatz für Urlaub am Meer beliebt. Am Nordostrand der Stadt Arendsee liegt ein großes Strandbad mit Seetribüne, auf der zum Beispiel Kinofilme gezeigt werden. Der See kann mit Segeljollen und anderen nichtmotorisierten Booten befahren werden. Seit 1991verkehrt die einem chaufelraddampfer nachempfundene Queen Arendsee im Sommerhalbjahr als Ausflugsschiff auf dem See. Dabei finden die planmäßigen Fahrten ab Arendsee kreisförmig gegen den Uhrzeigersinn statt. Die Nutzung des Sees mit weiteren Motorbooten ist seit 1969 verboten. Ferner wird der See zum Windsurfen und Angeln genutzt. Unweit der Stadt Arendsee wurde am 7. Oktober 2006 ein elf Meter langes ehemaliges Patrouillenboot der NVA im Arendsee versenkt.[18] Es liegt in etwa 16 m Tiefe und dient Tauchern als Ziel.